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Maisherbizidstrategie 2018 – Nachbehandlungshinweise

Geschrieben von Admin | 23.05.2018 04:00:00

Nachbehandlung im Mais gegen Durchwuchskartoffeln, Nachtschatten, Winde-Arten, Gräser und Co.“

Im Mais sind die Basis-Herbizidbehandlungen in der Regel bereits erfolgt. Jetzt geht es darum in Spritzfolgen die zweite Behandlung zu planen. Außerdem gilt es zu kontrollieren, ob eine Nachbehandlung gegen schwierige und verzettelt auflaufende Unkräuter und Ungräser nötig ist. Hierzu gehören zum Beispiel der Schwarze Nachtschatten, Knöterich-Arten, Winde-Arten, Hirsen und andere Ungräser.

 

Zur Behandlung gegen breitblättrige Unkräuter und Hühnerhirse empfehlen wir das Herbizid DANEVA®  (100 g/l Mesotrione).

DANEVA® ist zugelassen mit einer Aufwandmenge von 0,75 – 1,5 l/ha  in der Einmalbehandlung, bzw. von 2x 0,75 l/ha  in einer Splittinganwendung.

Dies gilt  jeweils vom 2-Blatt- bis zum 8-Blatt-Stadium des Mais (BBCH 12-18).

Der Wirkstoff Mesotrione stammt aus der Wirkstoffgruppe der Triketone und hat sich bereits über viele Jahre bewährt. DANEVA® bietet ein sehr breites Wirkungssprektrum mit einer sehr guten Wirkung auch gegen Schwarzen Nachtschatten.

Die zu wählende Aufwandmenge hängt dabei vom zu bekämpfenden Unkrautspektrum, der Größe der vorhandenen Unkräuter und von den eventuell verwendeten Mischpartnern ab.

 

Ihr Vorteil bei der Verwendung von DANEVA®: Selbst wenn Sie es bereits einmal in dieser Saison eingesetzt haben, dürfen Sie es noch einmal verwenden - DANEVA® unterscheidet sich von den meisten anderen Produkten, indem es eine Zulassung im Splittingverfahren mit 2 x 0,75 l/ha* besitzt. 

 

Sind an ihrem Standort zusätzlich Ungräser wie z.B. Borstenhirse, jährige Rispe, Weidelgras oder Quecke vorhanden, oder hat die Hühnerhirse bereits die Bestockung erreicht,

empfehlen wir den Zusatz von PRIMERO® (40 g/l Nicosulfuron).

PRIMERO®  ist vom 2-8-Blatt-Stadium (BBCH 12-18) mit einer Aufwandmenge von 1,0 l/ha zugelassen.

Auch hier richtet sich die zu wählende Aufwandmenge nach Gräser- und Unkrautart, Unkrautgröße und eventuellen Mischpartnern. Fordern Sie im Zweifel bitte Beratung an.

Bitte beachten Sie die für Nicosulfuron-haltigen Herbizide geltenden Auflagen.** 

 

Sonderproblem 1:  Durchwuchskartoffeln:

Auf Standorten mit Kartoffeln in der Fruchtfolge stellen Durchwuchskartoffeln ein besonderes Problem dar. Sie bedeuten nicht nur Konkurrenz für die Kultur Mais um Wasser, Licht und Nährstoffe, sondern wirken vor allem wie ein Daueranbau von Kartoffeln. Krankheiten und Schaderreger der Kartoffel können sich weiter vermehren. In der Folge verschärfen sich die Probleme mit Pilzkrankheiten wie zum Beispiel Colletotrichum, Rhizoctonia, Silberschorf und Verticillium, sowie mit tierischen Erregern wie den Kartoffelnematoden.

Zur Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln empfehlen wir für eine Einmalbehandlung 1,2 – 1,5 l/ha DANEVA®.

Da Kartoffeln allerdings häufig verzettelt auflaufen, bietet es sich an, die erste Behandlung mit 0,75 l/ha DANEVA® + z.B. 0,3 l/ha eines zugelassenen Bromoxynil-Produkts durchzuführen.

Beachten Sie dabei aber unbedingt die Gebrauchsanleitungen der Mischpartner***. Bei der Mischung mit Bromoxynil kommt es für die Verträglichkeit auf eine gut ausgeprägte Wachsschicht des Mais an.

Wichtig ist hierbei, dass die Behandlung bei einer Wuchshöhe der ersten Kartoffelpflanzen von etwa 15 cm durchgeführt wird. Die Splitting-Zulassung von  DANEVA® erlaubt es Ihnen dann diese Behandlung gegebenenfalls zu wiederholen. 

 

Sonderproblem 2: Wurzelunkräuter

Wurzelunkräuter wie z.B. Winde-Arten und der Land-Wasser-Knöterich benötigen zu ihrer Bekämpfung systemische Wirkstoffe, die in die Wurzelorgane abgeleitet werden.

Unser Herbizid OCEAL® enthält mit Dicamba (700 g/kg) den passenden Wirkstoff, der sowohl über die grünen Pflanzenteile, als auch über die Wurzeln aufgenommen und in der gesamten Pflanze verteilt wird.

Es ist zugelassen mit einer Aufwandmenge von 0,5 kg/ha im Nachauflauf bis zum 6-Blatt-Stadium des Mais (BBCH 16). 

Besondere Hinweise zur Anwendung von OCEAL® für eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit:

Temperaturen >15 °C bis max. 25 °C während der Anwendung erhöhen die Wirkung. Die Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperaturen sollten 15 Grad nicht übersteigen.

Zur Bekämpfung von mehrjährigen Wurzelunkräutern wie zum Beispiel Acker- oder Zaunwinde, sollten diese ausreichend Blattmasse gebildet haben. Nur dann kann genügend Wirkstoff aufgenommen und in die Rhizome abgeleitet werden. Das bedeutet, dass die Winde eine oberirdische Trieblänge von mindestens 15- 20 cm gebildet haben sollte. Dabei kann leider nicht immer vermieden werden, dass einzelne nachgeschobene Triebe noch nicht die optimale Masse besitzen und ein Wiederaustrieb nach der Behandlung möglich ist.

Bei kühlen und ungünstigen Wachstumsbedingungen, sowie auf leichten, sorptionsschwachen Böden sollte die Aufwandmenge 0,35 kg/ha OCEAL®  nicht übersteigen. Unmittelbar vor zu erwartenden stärkeren Niederschlägen sollte die Behandlung unterbleiben.

 

*   Im Abstand von mindestens 14 Tagen

**  NG326-1 Die maximale Aufwandmenge von 45 g Nicosulfuron pro Hektar auf derselben Fläche darf - auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln - nicht überschritten werden.

    NG327 Auf derselben Fläche im folgenden Kalenderjahr keine Anwendung von Mitteln mit dem Wirkstoff Nicosulfuron.

*** Für eventuell durch Tankmischungen verursachte Schäden haftet ROTAM nicht.

 

Die zuvor gemachten Angaben ersetzen nicht die Gebrauchsanleitungen der genannten Produkte. Bitte lesen Sie diese sorgfältig. Die Nennung von Unkräutern und Ungräsern bezieht sich stets auf sensitive Biotypen der jeweiligen Art.Bei bereits vorhandener Resistenz von Unkräutern / Ungräsern ist mit einer reduzierten Wirkung zu rechnen.

Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden.